Heinz Roy

ISBN 978-3-00-063153-5

Sechs Symphonien, rund ein Dutzend Instrumentalkonzerte, ein reicher Katalog an Vokalwerken vom Lied bis zur Kantate, unzählige Klaviersachen vom Charakterstück bis zur Sonate und ein buntes kammermusikalisches Vermächtnis, in dem die an sich beeindruckende Zahl von zehn Streichquartetten doch nur einen Bruchteil des Ganzen ausmachen – das ist die schöpferische Summe des langen Künstlerlebens, das diese Anthologie begreiflicherweise nur sehr punktuell beleuchten kann.
Der Komponist Heinz Roy (1927–2019), oder Hinc Roj, wie er sich auf Sorbisch schrieb, wurde in dem Dorfe Zimpel bei Klitten in der Oberlausitz geboren. Nach dem Krieg studierte er Komposition und Musikerziehung – zunächst an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg und dann an der Berliner Humboldt-Universität, wo er insbesondere durch den Komponisten und Lehrer Fritz Reuter wesentliche Impulse erfuhr. Beeinflusst wurden seine ästhetischen Ansichten zudem durch die Polaristische Klang- und Tonalitätslehre des »Einzelkämpfers« Sigfrid Karg-Elert, die sich freilich ebensowenig wie die gelegentlich fühlbaren Spuren Max Regers aufschwingen konnte: Die enge Verbundenheit mit den sorbischen Wurzeln (NB: Roys Großvater war der Volksmusikant Johann Wuitz) hat den produktiven Künstler vor jeder spekulativen Einseitigkeit bewahrt. Das Resultat war ein vielfältiger, mithin vielfach gefalteter Fächer, von dem das vorliegende Doppelalbum einen dezent instruktiven Eindruck gibt.